8. September 2013

Der Niedergang der Grünen hat begonnen

Dass die GRÜNEN nun mit einem Potpourri von Verbotsvorschlägen und Forderungen nach der Änderung von Normen sowohl im öffentlichen Bereich, als auch privat oder in der Wirtschaft, von sich Reden machen, ist kein Zufall. Dadurch dass so gut wie alle anderen Parteien das Vokabular der Ökos aufgriffen, die Presse sowieso, glaubten die GRÜNEN ihre Positionen wären allgemeiner gesellschaftlicher Konsens. Dann haben sie aber den Bogen überspannt, und die Katze aus dem Sack gelassen, in dem sie den vermeintlich geringen Anteil derer die sich der grünen Sichtweise auf die Welt verweigern, nun vorschreiben wollen wie sie sich zu verhalten haben. Im Prinzip hatten sie damit ja nie hinterm Berg gehalten, doch die Menschen sahen es gelassen, wussten dass die Ökos nicht die Macht hatten solch grundlegende Dinge wie unsere Gesellschaft, unser Demokratieverständnis oder unser privates Miteinander in ihrem Sinne zu verändern.

Das hat sich mit der Energiewende verändert, es wurde den Menschen klar, dass es den Ökologisten eben doch gelingen kann die Gesellschaft umzubauen. Und zwar, und das ist sehr wichtig, im Sinne einer Offenbarungsideologie, um nicht Religion zu nennen. Der Ökologismus hat eben mit Wissenschaft nichts zu tun, sondern ist ein Weltbild welches für sich die Wahrheit beansprucht, eine Wahrheit die auch für die andern gültig ist, selbst wenn diese sie nicht anerkennen. Daraus leitet sich die Bevormundung ab, mit dem die GRÜNEN derzeit auftreten. Die Menschen müssen eben, wenn sie sich nicht bekehren lassen, zu ihrem Glück gezwungen werden. In diesem Zusammenhang ist es völlig nebensächlich ob die Wahrheit, in dessen exklusiven Besitz man sich wähnt, einen religiösen Hintergrund hat oder nicht. Totalitäre Ideologien wie Kommunismus oder Faschismus gehören ebenso dazu wie der Ökologismus.

Auch wenn Menschen sich über diese Vorgänge eher weniger Gedanken machen, ein Gespür dafür, wenn sich totalitäre Ideologie/Religion bis in Alltäglichkeiten ausbreiten, das haben sie schon. Selbst der gläubigste Katholik möchte nicht, dass der Papst auch gleichzeitig der Bundeskanzler ist, und die Glaubenskongregation die Minister. Die christlichen Kirchen haben in einem langem schmerzhaften Prozess von ihrem Totaliterätsanspruch Abstand nehmen müssen. Doch sie hatten ihn, weshalb es notwendig ist zu betrachten, wie es der Kirche gelingen konnte, dass ihre Wahrheit als Grundlage für Normgebung und Gesetz wurde.

Auf die theologischen Begründungen, wie es legitimiert wurde, dass eine Religion die sich sogar der Feindesliebe schmückt, nun auf einmal die Verfolgung von Herätikern und Ungläubigen als gutes Werk im Sinne Gottes sieht, darauf soll hier nicht weiter eingegangen werden. Möglich wurde dieses Vorgehen nur als das Christentum Staatsreligion geworden war und es sich des weltlichen Arms des Staates bedienen konnte. Wie das geschah, beschreibt Prof. Dr. Gerd Althoff am Beispiel des Donatistenstreites so:
... auch auf der Basis des Römischen Rechts wurde die römische Staatsgewalt gegen die Donatisten aktiv, zog ihre Vermögen ein, entrechtete sie und vertrieb sie ins Exil. Augustinus erklärte das für legitim, weil es die Häretiker und Schismatiker nötige, von ihrem verderblichen Tun abzulassen, und damit sei diese Behandlung geeignet ihr Seelenheil zu retten.
Später, im Hochmittelalter versuchte die staatliche Gewalt, vor allem Könige und Kaiser, den Spieß umzudrehen und Einfluss auf die Kirche zu nehmen, um diese zum Instrument der eigenen Machtausübung zu machen. Da hatte sich aber schon die Offenbarung der Wahrheit durchgesetzt und die Kirche war als letzte Instanz in Sachen Wahrheit unumstritten.

Das heißt, dies aber nur so nebenbei, wenn sich Institutionen durchsetzen die ein Monopol auf die Wahrheit beanspruchen, dann suchen nicht nur diese Institutionen sich der staatlichen Gewalt zu bemächtigen, sondern auch umgekehrt. Die staatliche Gewalt benutzt die Wahrheitsinstitution (Kirche) um ihre eigene Position zu festigen. Ein Netz von gegenseitigen Abhängigkeiten entsteht, deren Akteure trotz aller Zwistigkeiten und Interessenkonflikten zusammenarbeiten und zusammenstehen, sollte sich eine neue oder andere Wahrheit ins Bewusstsein drängen.

Grundübel und warum es zu einer solchen Situation kommen kann ist also der Anspruch im Besitz der Wahrheit zu sein, sei es durch Offenbarung einer göttlichen Macht, oder durch totalitäre Ideologien. Denen die dieser Wahrheit nicht zustimmen können, begegnet man nicht im Form einer Diskussion um die besseren Argumente, sondern sie sollen mit Hilfe von staatlicher Gewalt zur Anpassung gezwungen werden. Totalitäre Ideen oder Ideologien werden erst dann zur realen Gefahr für den Pluralismus wenn sie den Zugriff auf staatliche Gewalt erlangen und sie alles andere, das was nicht in ihr Gedankenkonstrukt passt, mit Sanktionen belegen können.

Die Frage die sich hier stellt ist: Sind die GRÜNEN mit ihren angestrebten Verbots- und Gebotsorgien bereits eine solche Institution die sich im Besitz der Wahrheit wähnt und sie sich damit ausreichend legitimiert sehen, anderen ein Verhalten vorzuschreiben, welches kompatibel ist mit den Handlungsanweisungen die sich aus der Umsetzung der grünen Ideologie ergeben? Statt eine Antwort zu geben, lassen wir am besten einmal Jürgen Trittin zu Wort kommen, der sagte nämlich in der Phönix Sendung „Unter den Linden“ als er auf die vielen angestrebten Verbote und Gebote der GRÜNEN angesprochen wurde, speziell den Veggieday:
Wir wollen ja die Produktion verändern, das geht nicht mit Eigenverantwortung, sondern in dem man denjenigen die mit dieser Form von Fleischproduktion Geld verdienen, ihnen die Produktionsgrundlage entziehen
Augustinus wollte mit seinen Zwangsmaßnahmen, die auch zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden bei den Betroffenen führte, deren Seelenheil retten. Trittin kümmert sich weniger ums Seelenheil, sondern der will gleich die ganze Welt retten. Das ist der einzige Unterschied. Dieses Beispiel hier, Veggieday und Fleischproduktion, steht nur exemplarisch für eine Fülle weiterer Verbote, die fast alle nach dem gleichen Muster ablaufen: Was der Wahrheit der GRÜNEN entgegensteht, was als schädlich erkannt wurde, wird mit Hilfe des Staates die Geschäftsgrundlage entzogen. Die Verbote welche die Bürger in ihrem täglichen Leben, ihren persönlichen Entscheidungen, gängeln und einschränken sind nur ein Teil der Strategie den Staat zu nutzen um andere Lebensentwürfe und Vorstellungen aus der Gesellschaft zu verdrängen. Immer geht es an die wirtschaftliche Basis der Gegner. Nicht so wie etwa mit Interventionismus, in dem der Staat in den Markt eingreift und damit die Wettbewerbsbedingungen zu Ungunsten der anderen beeinflusst, nein, es geht um Vernichtung, Ausmerzung. Ob bestimmte Produktionsmethoden oder Lebensstile dran glauben müssen, ist egal. Da die Ideologie der Ökologisten eine totale Ideologie ist, können keine alternativen Modelle, Lebensentwürfe, Wahrheiten, geduldet werden.

So etwas geht nicht mit Überzeugungsarbeit, sondern nur mit Zwang und dazu braucht man den Staat. Damit begehen die GRÜNEN einen Weg den alle Offenbarungsbewegungen nehmen. Am Anfang geht es ihnen um Werbung, Anhänger sollen gewonnen werden. Da Macht noch keine Option ist, geht es hauptsächlich darum, die Dynamik des Aufbruchs zu erhalten und so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Da derartige Gebilde fragil sind, immer vom Verfall bedroht, beginnen sich Institutionen innerhalb der Bewegung zu bilden, die deren Bestand sicher stellen. Mit der Zeit spielt die Werbung eine immer kleinere Rolle und die Institutionen die Hauptrolle. Sie übernehmen die Macht und versuchen diese mit Hilfe des Staates weiter auszubauen. Dies ist bereits geschehen und nur vor diesem Hintergrund wird es verständlich, wieso nun nicht mehr der Aspekt des Werbens im Vordergrund steht, sondern die Absicht die Gegner der eigenen Weltanschauung zu zerstören. Nicht deren Leib und Leben wie in früheren Zeiten, aber mit Vernichtung der wirtschaftlichen Basis.

Dazu fühlten sich die GRÜNEN stark genug. Staatliche Institutionen, wie auch Medien, wurden unterwandert so dass man sie als Werkzeug benutzen kann. Doch nun breitet sich Angst bei denen aus, die diese Entwicklung bislang nicht zur Kenntnis genommen haben, oder ihr gegenüber gleichgültig waren. Was kommt als Nächstes, welches Verbot wird mich persönlich betreffen? Langsam wird dem Bürger klar, welch ein Ei er sich ins politische, und parlamentarische, Nest gelegt hat. Anfängliche Sympathie (die wollen doch das Gute) schlägt nun in Misstrauen um. Damit einher gehen Zweifel ob das Weltbild, die Wahrheiten, der GRÜNEN überhaupt stimmt. Die Argumente die sie zur Werbung benutzen, den Klimawandel und den Atomausstieg, beginnen sich zum Bumerang zu entwickeln. Die Institutionen werden alle Hände voll zu tun haben, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Die Karte Werbung kann nicht mehr gespielt werden, nur noch die der Macht mittels Sanktionen und Verboten.

Totalitäre Ideologien sind eben nie von Dauer, sie werden entweder durch Revolutionen hinweggefegt, oder sie passen sich einer pluralistischen Gesellschaft an, so wie es der Kirche gelungen ist. Damit verlieren sie aber ihren absoluten Wahrheitsanspruch. So oder so, der Niedergang der GRÜNEN hat begonnen.

1 Kommentar :

  1. Schade, dass es mit dem Untergang nicht ganz so geklappt hat. Da wird wohl doch noch ne ganze Menge Wasser den Rhein runter laufen müssen und ziemlich viel Schaden entstehen müssen bis die Prognose hier zutrifft.

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