29. Dezember 2012

Gute Fotos: Urbex bei Kreutz-Quer

Dem Photograph Christian Gruner ist mit seiner »Urbex - Coal Plant Serie« gelungen, Menschen zu porträtieren, obwohl sie überhaupt nicht zu sehen sind. Man kann sie nur erahnen, ja man muss sie sich geradezu hinzudenken, da dies, was er hier fotografierte, ohne Menschen nicht vorstellbar ist.

Urbex bedeutet, lt. Wikipedia, Urban Exploration und meint die Erkundung sogenannter verlassener Orte, dort wo früher Menschen tätig waren, gewohnt oder etwas geschaffen haben, welches nun noch vorhanden ist und langsam verfällt. Gewissermaßen haben wir es mit Romantik zu tun, und dem Ästhetik von Verfall. Doch nicht nur das, als Betrachter unternimmt man gleichzeitig eine Zeitreise, stellt sich vor wie diese Orte gewirkt haben, als sie noch nicht verlassen waren, allerdings mit dem Wissen um deren Ende. „Du Ort, ich weiß wie es mit dir zu Ende gehen wird, ich habe es gesehen,“ so möchte man in die Vergangenheit rufen. Man fühlt sich als Überlebender, als Sieger, als Wissender. „Seht, ich bin und ich habe eine Zukunft, ihr wart und habt nur die Vergangenheit.“

28. Dezember 2012

Fundstück: Drittes schwarzes Jahr für grüne Aktien

- RENIXX World verliert 30,1 Prozent in 2012. Dies meldet der IWR-Newsticker. Das hat schon was zu sagen, denn dieser Index wird so beschrieben:
RENIXX® (Renewable Energy Industrial Index) World wurde vom Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) im Jahr 2005/2006 konzipiert und ist der erste weltweite Branchen-Aktienindex für erneuerbare Energien, der die Performance von Unternehmen der globalen Regenerativen Energiewirtschaft abbildet. Die Index-Gewichtung der Firmen wird über die jeweilige Höhe der Free-Float Börsenkapitalisierung berechnet. Der Aktienindex RENIXX World bildet den gobalen Markt ab und kann dem Anleger eine Orientierungshilfe über die weltweite Entwicklung des Marktes für erneuerbare Energien geben.
Doch zurück zu den IWR-News:
Das Börsenjahr 2012 war für die Anleger grüner Aktien auch im dritten Jahr in Folge enttäuschend. Der internationale Leitindex der Regenerativen Energiewirtschaft RENIXX World (Renewable Energy Industrial Index) notiert zum Jahresschluss mit 168,69 Punkten um 30,1 Prozent niedriger als vor einem Jahr (241,28 Punkte), teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. Bereits 2010 verlor das regenerative Börsenbarometer 29,3 Prozent, im Jahr 2011 brach der Index um 54,4 Prozent ein.

25. Dezember 2012

Thorium, billiger als Kohle

Robert Hargraves greift tief in die Alarmistenmottenkiste, als er auf einem Vortrag, am 9. November 2012, vor der »Thayer School of Engineering at Dartmouth« über die Chancen des Thorium-Flüssigsalzrektors spricht. Sämtliche Schreckensszennarien, selbst solche welche den Alarmisten in der Klimadebatte so langsam zu peinlich sind, werden angesprochen. Doch diesen Aspekt seines Vortrages können wir vernachlässigen, es ist nur interessant festzustellen, dass sein hier vorgestelltes Programm für die Entwicklung und Nutzung des Thorium-Flüssigsalzreaktors auch im Interesse der Klimaschützer ist. Nur spricht er aus, was offensichtlich ist: Sämtliche Versuche mittels internationaler oder bilateraler oder nationaler Programme die CO₂-Emissionen zu reduzieren sind gescheitert, und haben auch in Zukunft keinen Aussicht auf Erfolg.

Der Schlüssel zum Erfolg einer Reduzierung von Treibhausgasen, wie ich jetzt einfach mal unkommentiert sage, liegt nicht in Verzicht oder Regulierungen wie Cap & Trade, sondern in der Aussicht Energie bereitzustellen, die billiger als die aus Kohle ist. Und hier sieht er mit den sogenannten »Erneuerbaren« kein Chance. Die sind und bleiben einfach zu teuer, zu unzuverlässig, und es ist nicht abzusehen ob und wann dies sich ändern könnte. An Kohle kommen die nicht ran, also werden sie ein Spielzeug von eher reichen Ländern bleiben. Ganz anders der LFTR (liquid fluoride thorium reactor), hier rechnet Hargraves mit Herstellungskosten von insgesamt drei Cent pro KW/h. Inklusive Kapitalverzinsung etc., gegenüber mehr als fünf Cent bei Kohle. Drei Cent, da werden viele hellhörig, nicht nur die Chinesen, die schon intensiv an der Verwirklichung dieses Konzeptes arbeiten.

24. Dezember 2012

Medien und Inszenierungsgesellschaften

Menschen versuchen ein bestimmtes Bild von sich selbst ihrer Umwelt zu vermitteln, sehen sich immer auch wie im Auge des Betrachters. Dabei bedienen sie sich einer ganzen Palette von verschiedensten Werkzeugen, solche die das gewünschte Bild transportieren können. Von der Kleidung über den Haarschnitt bis zur ureigen Mimik und Gestik. Und selbstredend natürlich Inhalt und Form dessen was man ausspricht. Alles das zusammengenommen ist die Inszenierung von sich selbst. Und wenn alles zueinander passt, ist die Inszenierung gelungen. Dies klappt natürlich nicht immer, vor allem wenn man die Medien - als solche möchte ich alles bezeichnet was geeignet ist ein gewünschtes Bild zu transportieren - Gestik und Mimik nicht vollständig unter Kontrolle hat, sie eine andere Geschichte erzählen. Das erzeugte Bild im Auge des Gegenüber ist dann möglicherweise nicht das erwünschte positive, statt einem Lächeln erscheint ein Grinsen.

22. Dezember 2012

Der Stachel des Zweifels - hier als Wiederholung

Vorwort

Nachfolgender Artikel erschien vor über einem Jahr im Science-Skeptical-Blog und auf Grund der aktuellen Entwicklungen erscheint es mit angebracht, auch hier nochmals darauf hinzuweisen. Die Qumram-Rollen werden im Internet öffentlich einsehbar sein. Dies geschieht einigermaßen geräuschlos, etwas man sich während der Hochzeit der Auseinandersetzung um die Deutung der Inhalte kaum vorstellen konnte. Die Öffentlichkeit nimmt kaum Notiz davon und die Diskussionen werden nicht mehr vor einer breiten Öffentlichkeit geführt, sondern in Fachkreisen, was einer ideologischen Durchdringung des Themas im Wege steht. Zweifler werden nicht mehr als Gefährder einer konstruierten Wahrheit gesehen, sondern als Wahrheitssucher, wie es nun einmal in der Wissenschaft sein sollte.

Ebenso in der Klimadebatte, auch hier zwingt das Internet zu mehr Transparenz und es wird immer schwieriger unliebsame Fragestellungen zu unterdrücken. So lösen die von Alec Rawls vorab ins Netz gestellten Entwürfe des neuen IPCC-Berichts vergleichsweise geringe Empörungsreaktionen aus. Was ebenfalls ein Indiz dafür sein könnte, dass es beim Thema Klimawandel auf eine entideologisierte Diskussion hinauslaufen könnte. Noch ist es natürlich nicht soweit, doch die Klimawissenschaftler sollten alles dafür tun, dass es dazu kommt. Politik und Ideologie haben in der Klimawissenschaft nichts verloren, ebensowenig wie Kirche und Glauben bei der wissenschaftlichen Auswertung von historischen Dokumenten. Der Stachel des Zweifels ist notwendig, damit aus der Wissenschaft heraus keine auf Glauben oder Ideologie aufbauende Dogmen errichtet werden können, die dann der Wissenschaft nur schaden. Die rechtzeitige Veröffentlichung befördert einen Diskurs bevor sich einseitige Deutungsversuche als vermeintliche Wahrheiten im öffentlichen Meinungsbild festsetzen können. [Ende des Vorwortes]

20. Dezember 2012

Fundstück: „Vorwärts und nicht vergessen“?

Auf H-Soz-u-Kult rezensiert Carl-Friedrich Hoeck das im Wallstein Verlag erschienene Buch von C. Lannert: „Vorwärts und nicht vergessen“?
„Seit der Wiedervereinigung schürten Politiker der PDS bis hinauf in die Reihe ihrer höchsten Repräsentanten in breiten Kreisen der (ost-)deutschen Bevölkerung Misstrauen gegenüber der Rechtsstaatlichkeit der Bundesrepublik, ihrem parlamentarischen System, ihren Parteien und ihrer Wirtschaftsordnung oder billigten ein solch diskriminierendes Verhältnis zumindest“ (S. 244). Exemplarisch hierfür verweist er auf die linken Narrative zur Deutschen Einheit: „Die Schilderungen der Wiedervereinigung durch die PDS zeichneten trotz Unterschieden in der Nuancierung ein Bild, in dem die BRD durch ihr Wirken eine bessere, demokratischere DDR verhindert hat“ (S. 244). Diese Sichtweise kulminiere in Begriffen wie „Siegerjustiz“.
Die ganze Rezension von Carl-Friedrich Höck lesen bei H-Soz-u-Kult

19. Dezember 2012

Weltbilderuntergänge

Wir leben in Zeiten der Katastrophen- oder Untergangerwartung, nichts bleibt wie es ist, es droht ein Weltgericht welches uns, die Menschen, dafür bestraft nicht nach den Regeln dieser Welt gehandelt zu haben. Die Vorzeichen fürs drohende Unglück erkannte schon Immanuel Kant in Das Ende der Dinge: „Überhandnehmende Ungerechtigkeit, Unterdrückung der Armen durch übermäßige Schwelgerei der Reichen, allgemeiner Verlust von Treu und Glauben, Konflikte und Kriege an allen Erdenden, moralischer Verfall und der schnellen Zunahme aller Laster und den sie begleitenden Übeln, ungewöhnliche Naturveränderungen, Erdbeben, Stürme und Überschwemmungen, Kometen, Luftzeichen.“ Eine Ordnung wurde gestört, die Auswirkungen bekommt man zu spüren. Ordnungen haben Regeln, oder Gesetze, nach denen man sich richten muss, oder die gar unumstößlich gelten.

Doch welche Regeln sind es überhaupt, welche die Menschheit übertreten haben soll. Dies zu bestimmen ist nicht so einfach, eine Welt gibt es nämlich nicht, sie entsteht nur in unserem Kopf durch unser Wissen, oder unserem Glauben. Dementsprechend unterschiedlich sind die Weltbilder. Wissen und Glauben erklären uns aber nur die ablaufenden Prozesse wie die Wechselwirkung zwischen den Lebewesen untereinander, zwischen Materie und den Lebewesen und letztlich auch, Materie und Lebewesen in ihrem Verhältnis zu Gott oder der Religion. Es werden Prozesse erklärt, beschrieben, und bestimmt wie diese Prozesse abzulaufen haben, so dass die allgemeine Ordnung erkannt und nicht gestört wird.

14. Dezember 2012

Hilflosigkeit in der Enquete

Ich habe mir tatsächlich die vollen drei Stunden des Videomitschnitts der 25. Sitzung der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ angetan. Vorm nachahmen sei hier eindringlich gewarnt, es war so ungefähr das langweiligste was ich bislang dort sah. Die Hilflosigkeit der Anwesenden war geradezu greifbar. Dabei ging es um ein Kernthema dieser Enquete: „Nachhaltiger Konsum.“ Etwas also, was landauf und landab durch fast alle Medien als erstrebenswertes Verhalten dargestellt wird, und ja in nicht unerheblichem Umfang die Frage nach der Lebensqualität aufwirft. Letztlich ist Konsum das Ziel aller Wirtschaftsaktivitäten.

Die meiste Zeit nahmen die Stellungnahmen vom Sozialethiker Dr. Friedhelm Hengsbach und Dr. Lucia Reisch, Professorin an der Friedrichshafener Zeppelin-Universität, ein. Enquetewatch.de fasst es recht treffend so zusammen:
Beide Redner_innen klären ihr Verständnis eines nachhaltigen Konsums nicht deutlich. Dadurch bleibt unklar, welches genaue Ziel die verschiedenen Vorschläge bezwecken sollen.

12. Dezember 2012

Europa, der Friedensnobelpreis und Lessings Bogen

Nun haben wir ihn also, den Friedensnobelpreis. Doch wer sind wir, gibt es überhaupt ein europäisches Wir? Wer wurde da geehrt? Bei früheren Vergaben an Organisationen war dies klar erkennbar: Gruppen von Personen mit klar umrissenen Zielen. Das Rote Kreuz, das IPCC, die IAEO, die Quäcker oder UNICEF. Jeder der diesen Organisationen nahe stand, oder steht, durfte sich stolz fühlen für die Wertschätzung und Bestätigung seiner Arbeit, seinen Überzeugungen, Zielen und vor allem, für das Geleistete.

Die Europäische Union bekam ihren Preis „für über sechs Jahrzehnte, die zur Entwicklung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa beitrugen.“ Sechs Jahrzehnte, damit ist der Zeitrahmen ab Beginn der Montanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) genannt, die freilich auch nicht aus dem „Nichts“ entstanden ist, sondern auf dem Schuman-Plan aufbaute, der wiederum sehr klar französische Interessen vertrat. Überhaupt sind nationalstaatliche Interessen, nicht nur Frankreichs, von Anfang an der dominierende Faktor der gesamten europäischen Einigung gewesen. Ein politisches Europa entstand nicht, eher ein Bündnis mit mehr oder minder großen Schnittmengen, deren hauptsächlicher Inhalt Wirtschaftsinteressen waren.

6. Dezember 2012

Lesetipp: Die deutsche Abstiegsideologie

Auf CHARTA ist ein Artikel von Wolfgang Michchal erschienen der die deutsche Abneigung gegen Google, Facebook und Apple beschreibt. Doch darüber hinaus finden sich hier eine Zustandsbeschreibung, die weit über die Reflexe gegen die erwähnten Firmen hinausgeht, und als typische Verhaltensweise der deutschen Geisteselite betrachtet werden kann.
Die deutsche Abstiegsideologie

Der Widerstand gegen diese Entwicklung erscheint uns in Deutschland nur deshalb so gewaltig, weil er vorwiegend von den sprachmächtigen kulturellen Eliten kommt. Diese haben die Fähigkeit und die Mittel (und die Chuzpe), ihre Partikularinteressen zu allgemeinen Interessen aufzublasen und so die Gesellschaft als Ganzes „aufzuhalten“ – mit dem positiven Nebeneffekt, dass sich ihre Verzögerungstaktik als wohltuende „Abfederung“ des Umbruchs erweisen kann. Denn eine Gesellschaft kann nie so schnell umsteuern wie Teilbereiche der Wirtschaft unter den disruptiven Bedingungen der neuen Technologie.

Problematisch wird die Verzögerungstaktik aber dann, wenn sie sich ideologisch aufzuladen beginnt. Und das ist derzeit der Fall.
[...]
Es ist ein Kennzeichnen von Abstiegsideologien, dass die Anlässe für Erregungen immer kleiner werden, während der dafür aufgewendete Sprachbombast immer größer, pathetischer, wilder und aggressiver wird.
Den ganzen Artikel bei CHARTA lesen.


Hexenkinder - Kinderhexen

Durch die Rezension des Buches »Mäuselmacher oder die Imagination des Bösen von Rainer Beck« auf H|Soz|u|Kult bin ich auf einen Aspekt der Hexenverfolgung in Deutschland aufmerksam geworden, welcher mir, als Laien auf diesem Gebiet, völlig unbekannt war. Auch Kinder wurden als »Hexen« hingerichtet. Ein ordentlicher Prozess ging voraus, die Akten darüber sind vorhanden - es war keine Willkür, sondern ganz normale Rechtsprechung und Wahrheitsfindung der Zeit.

Ich habe nur diese Rezension gelesen, ebenso die in der FAZ, doch das macht schon betroffen genug. Wie konnte es nur zu derartigen Auswüchsen kommen? Ganz offensichtlich durch die Annahme, dass das »Böse« existiert und sich dem Menschen als Erlebnis mitteilen kann. Oder durch, wie der Untertitel des Buches meint, durch „die Imagination des Bösen.“

5. Dezember 2012

Altmaiers peinliche Termine (1)

110.000 Unterschriften wurden Peter Altmaier aus einem Online-Appell „Rösler stoppen, Klimagipfel retten“ übergeben. Hmm. Habe ich das jetzt richtig verstanden. Wenn der Rösler gestoppt wird, ist der Klimagipfel gerettet? Wer hat sich denn nur diesen dämlichen Slogen ausgedacht. Organisiert wurde diese Unterschriftensammlung von der Campact e.V in Zusammenhang mit Germanwatch und der Klima-Allianz, und die werden wohl auch dafür verantwortlich zeichnen.

Interessant sind an dieser Meldung mehrere Punkte. Zum einen, Peter Altmaier bedankt sich artig bei Campact per Twitter mit den Worten:
Herzlichen Dank an @CampactPresse für über 110.000 Unterschriften für mehr Klimaschutz! Rückenstärkung für Doha!

4. Dezember 2012

Lesetipp: Sendeschluss, von Theirry Chervel

In letzter Zeit ist viel die Rede vom Zeitungssterben, FTD und die FR sind ja nur die Spitze des Eisberges. Die digitalen Medien, vulgo Internet, würden das Geschäftsmodell sämtlicher privater Medien in Frage stellen, doch niemand spricht von einer Krise bei den Öffentlich Rechtlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten, die sind dank Zwangsgebühren außen vor.
... Dieser Apparat verbraucht jetzt schon acht Milliarden Euro im Jahr, eine davon aus Werbung, die die privaten Medien dringend gebrauchen könnten, der Rest aus Gebühren. Man muss sich einmal klar machen, was das heißt: Acht Milliarden Euro – das ist in etwa so viel wie sämtliche Kultursubventionen aller deutschen Länder und Gemeinden, sämtliche Museen, Theater und Bibliotheken. Es ist nur unwesentlich weniger als die Kirchensteuer, deren Aufkommen bei neun Milliarden Euro liegt. Die ÖRA sind uns fast so viel wert wie der liebe Gott. ...
Den ganzen Artikel lesen bei Perlentaucher.

2. Dezember 2012

Manager in der Schweigespirale

In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts machte der Begriff Schweigespirale die Runde. Ausgangspunkt waren Beobachtungen von Elisabeth Noelle-Neumann, die feststellte, dass bei den Bundestagswahlen 1965 sowie 1972 bei Umfragen sich ein Kopf an Kopf Rennen zwischen CDU und SPD abzeichnete, die Siegeserwartung aber für die SPD zunahm.⁽¹⁾ Vor allem dem Journalismus wurde in diesem Zusammenhang immer wieder nachgesagt, durch tendenziöse Berichterstattung ein Meinungsklima zu schaffen, welches in der Bevölkerung dazu führt, dass sich die Mehrheit in der Minderheit wähnt.